Foto Atelier für Rolf Müller

1974
München Maximilianstrasse
Atelier für Rolf Müller

Es galt, das Vorhaben mit einem
außergewöhnlich geringen Budget
zu realisieren.

Also:
3 nichttragende Wände werden abgebrochen,
vom Vorzimmer zum Flur,
vom Sekretariat zum Flur und
im Zeichensaal die Wand zum Annex

Außerdem:
Den Parkettboden freilegen,
schleifen und versiegeln.
Alle Tapeten abziehen,Wände und Decken
weiß streichen.
Die Türen und Fenster werden auf Kosten
des Hauseigentümers lackiert.

Zusätzlich:
Ein 20 Meter langer,raumhoher Vorhang
aus Naturleinen wird auf einem durch-
gespannten Seil montiert.Er filtert das
Südlicht,verbirgt die Wandgarderohen
der Mitarbeiter und bestimmt die Akzeptanz
der Raumakustik in allen Räumen.
Schön zum anschauen ist er auch.

Weiters:
Ein 20 Meter langes Lichtband aus
Leuchtstofflampen, dreiflammig, der
Lichtfarbe rein Weiß,wird von der Decke
abgehängt. Es liefert 1000 lux auf der
Arbeitsfläche der Grafiker.

Möbel
Wurden gebraucht gekauft aus dem
Nachlaß der Olympischen Spiele.
Entwurf Otl Aicher.

Kleinzeug ist vorhanden.
Architektenhonorar wird keines verrechnet,
weil ich mit Rolf Müller befreundet bin,

aber:
Zur Eröffnung des Ateliers ist am
Abend kurzzeitig der Verkehr
in der Maximilianstraße zusammengebrochen.
Die Gage für den Flitzer habe ich als
Werbungskosten verbucht.